Schöpfung: Varianten einer Weltsicht
Wilhelm G., Busse (Hg.): Schöpfung: Varianten einer Weltsicht. Studia Humaniora (Bd. 46). dup, Düsesldorf 2013, 223 Seiten.
Schöpfung war für das Frühchristentum und das christliche Mittelalter die Erschaffung der Welt: Gott war ihr Architekt und auctor, eine andere "Schöpfung" ließ dieses Weltmodell zunächst nicht zu. In einem lang andauernden Prozess des Wandels wird die Vorstellung von Schöpfertum und Schöpfung nach und nach säkularisiert. Autoren und Künstler dehnen die Grenzen christlicher Vorgaben aus, stilisieren sich selbst als "Schöpfer" mit gottähnlicher auctoritas. Die Beiträge in diesem Band illustrieren Einzelstationen aus dem Prozess des Wandels und zeigen, wie eine zuerst dogmatische Vorstellung sich in eine Vielfalt von Vorstellungen auflöst.
Aus dem Inhalt
Vorwort | pp. 7-8 | |
Krieger, Gerhard | Zwischen Angleichung und Entwurf: Schöpfungsmotiv und mittelalterliche Weltorientierung |
pp. 9-32 |
Hiestand, Rudolf | Schöpfungsgeschichte und mittelalterliche Weltchroniken | pp. 33-60 |
Hecker, Hans | Geschichtsschreibung als historische Schöpfung: Die Entstehungsgeschichte Polens und der Rus' in der mittelalterlichen Chronistik |
pp. 61-80 |
Haupt, Barbara | meisterschaft des Dichters - Gottes meisterschaft? | pp. 81-98 |
Bauschke, Ricarda | Der Dichter als Schöpfer. Zur Heiligkeit des Sprechens bei Konrad von Würzburg |
pp. 99-116 |
Wiener, Jürgen | Metamorphose - Mimesis - Material: Biblische und antike Schöpfungsmythen in der Grotta Grande in Florenz |
pp. 117-158 |
Körner, Hans | Die ,Träume' der Kunst und die Erschaffung der unwirk- lichen Dinge. Ornamentale ,Kunst-Stoffe' und Ornament- Figuren |
pp. 159-204 |
Lüdeke, Roger | "Melting apparent surfaces away, and displaying the infinite which was hid". Poetische Schöpfung und politische Insitution in William Blakes America |
pp. 205ff. |