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Vortrag von Jürgen von der Lippe: „Die Bedeutung der humanistischen Bildung für die professionelle Erheiterung“


„Die Bedeutung der humanistischen
Bildung für die professionelle Erheiterung“
Ein Vortrag von Jürgen von der Lippe

Montag, 20.01.2020, 20.00 Uhr (Einlass ab 19.00 Uhr) Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Hörsaal 
3A
Eintritt frei

Die Alten Sprachen haben heutzutage einen schweren Stand an Schulen, an Universitäten, in der Bildungspolitik. Latein und Altgriechisch zu erlernen erscheint vielen als irrelevant und nicht mehr zeitgemäß. Dass eine humanistische Bildung unser Leben jedoch auf vielfältige Weise bereichern und eine Quelle der Lebensfreude und des Vergnügens darstellen kann, dürfte wohl niemand besser zum Ausdruck bringen als Jürgen von der Lippe. Auf Einladung des Instituts für Klassische Philologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wird der ebenso vielseitige wie vielbelesene Entertainer/Comedian/Musiker/Schauspieler/Romanautor in seinem Vortrag schildern, welchen Einfluß die humanistische Bildung auf seine künstlerische Laufbahn hatte.
In seinen eigenen Worten:
„Vulgo: Wer lang hat, lässt lang hängen. Was macht man nach 7 Jahren Latein, 5 Jahren Griechisch, 14 Semestern Germanistik, Linguistik und Philosophie, und der überraschenden Auskunft, dass diese Fächerkombination in Berlin -anders als in NRW- nicht lehramtsfähig ist? Man macht das, was man seit Jahren erfolgreich nebenher betreibt, zum Beruf und wird Komiker. Die Voraussetzungen waren ja alle da: Sangeslust, Fabulierwut, Hang zum Klugscheißern, kindliche Freude an der Provokation durch genitalreferentielles und antiklerikales Material sowie große Begeisterung für Fremdwörter und ihre Herleitung. Schließlich habe ich als Schüler mit Latein und Griechisch-Nachhilfe Geld verdient. Und da bin ich wohl einer der wenigen Comedians, die gern mit dem xenologophilen Pfund wuchern. Eckart von Hirschhausen baut auf Medizin, Vince Ebert auf die Physik, Sebastian Schnoy auf Geographie, Tom Pauls aufs sächsische Idiom, Konrad Beikircher aufs Rheinische plus klassische Musik. Suum cuique. Daraus erhellt, dass dieser Vortrag ein Gepäckmarsch durch meine Arbeit wird, bestehend aus Texten aus den Büchern und Bühnenprogrammen, sowie einigem bisher Unveröffentlichten. Fiktionales, Standup-Material, ein bisschen Theorie, immer zumindest peripher mit Bezug auf die alten Sprachen, sodass der Altphilologe sich wie zuhause fühlen kann. Denn hier wächst zusammen, was zusammengehört: Wittgenstein hat gesagt, er könne sich ein ernsthaftes und gutes philosophisches Werk vorstellen, das nur aus Witzen bestehe, und Zeus hat angeblich nach seiner Geburt sieben Tage lang ununterbrochen gelacht. Und so wie er und die Kollegen es im griechischen Götterhimmel haben krachen lassen, schließt sich doch ein Kreis.“
 

Kategorie/n: Aus den Instituten, Klassische Philologie